November 2024, 18:00 Uhr, Sprengel Museum Hannover
Eintritt: 10€ / 5€ / 3€ Hannover-Aktiv-Pass
Karten an der Abendkasse (Barzahlung)
Freier Eintritt für Mitglieder der HGNM e.V.
Werke von Costantini, Giamberti und Berio
Kana Sugimura, Violine
Lisa Werhahn, Violine
Egbert Hiller, Moderation
Zeitlupe ist ein Konzertformat, das für die persönliche Begegnung mit Neuer Musik steht. Die 2024 Ausgabe der Zeitlupe Reihe lädt Künstler*innen aus anderen internationalen Partnerstädten des UNESCO City of Music Netzwerks ein, ihre Werke und Musikästhetik in Hannover vorzustellen und nach einem Gespräch mit dem Musikredakteur Egbert Hiller deren Wahrnehmung zu vertiefen.
Im Mittelpunkt dieser Zeitlupe steht die Uraufführung des neuen Violinduos ‘Foliage’ der in der UNESCO City of Music Bologna lebenden Komponistin Andreina Costantini. Die sieben kleinen Sätze, die Costantini im Auftrag der Hannoverschen Gesellschaft für Neue Musik komponiert hat, spielen nuancenreich mit vielfältigen Klangfarben. Sie können als zeitgenössische Erweiterung des italienischen Violinduorepertoires verstanden werden, das im Programm durch Luciano Berio und Gioseppe Giamberti sowie Costantinis früheres Stück ‚Fluttuazione II‘ (2017) vertreten ist.
Während bei diesen Komponisten des 17. und 20. Jahrhunderts die beiden Violinstimmen in Melodieführung und Kontrapunkt bereits weitgehend gleichberechtigt waren, wechseln sie in Costantinis Musik virtuos und spiegelbildlich ihre Identität, mit Momenten des Dialogs und
des Widerspruchs.
Über die Konzepte in der italienischen Musikliteratur und in ihrer eigenen Arbeit reflektiert Andreina Costantini mit Moderator Egbert Hiller.
Im Anschluss kurzer Empfang.
Nächster Termin:
8. Dezember 2024, 18:00 Uhr: Zeitlupe Georgina Bowden (Adelaide) , Sprengel Museum Hannover
Vitae Künstler*innen
Andreina Costantini, Komposition
studierte Komposition bei Gian Paolo Chiti und Umberto Rotondi und schloss ihr Studium am Konservatorium von Mailand ab. Gleichzeitig absolvierte sie ein Studium der Musikwissenschaft an der Universität Bologna und besuchte Spezialisierungskurse an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia und der Accademia Chigiana in Siena bei Franco Donatoni. Von 1986 bis 1992 nahm sie an den Ferienkursen in Darmstadt teil, die ihr zahlreiche Aufführungen, Auszeichnungen von Kritiker*innen und Werkveröffentlichungen einbrachten. 1988 war sie Assistentin in Chiusi bei dem aus Korea stammenden Komponisten und Berliner Hochschulprofessor Isang Yun. Als Komponistin von Kammermusik, Sinfonik, Solomusik, Theatermusik und für wichtige Festivals und Ausstellungen ist sie in Italien und im Ausland bekannt. Andreina Costantini hat verschiedene Preise bei Kompositions-wettbewerben gewonnen, wie z.B: I Curci Preis 1995 mit einem Trio; , II. Preis beim Wettbewerb „E. Bloch“ (Genf 1992) mit einem Stück für Orchester; II. Preis beim Bruno Serri Wettbewerb für Akkordeon 2016, I. Preis beim Wettbewerb „Il volo di Pegaso“ des Instituto Superiore di Sanità für die Erforschung seltener Krankheiten 2022 mit einem Stück für Violine und Klavier, I. Preis beim „Suisse International Competition“ 2022 mit einem Stück für Ensemble.
Sie hat mit renommierten Solist*innen wie Fabbriciani, Pierre-Yves Artaud, Rohan de Saram, Barrie Webb und Ensembles wie: Arditti Quartet, Ex Novo Ensemble, Icarus, New Made, WNC aus Köln, Cornucopia aus Berlin u.v.m. zusammengearbeitet und ihre Kompositionen u.a. bei Festivals und Veranstaltungen wie: Nuova musica italiana, Cantiere Internazionale di Montepulciano, Festival „Angelica“ in Bologna, Nuovi Spazi Musicali, Internationales Saxophonfestival, Festival Musica Italiana, Incontri con la Nuova Musica di Macerata präsentiert.
Kana Sugimura, Violine
In New York als Kind japanischer Eltern geboren, studierte Kana Sugimura Violine u.a. in Tokio bei Prof. Takashi Shimizu, London bei Prof.Yfrah Neaman, und Hannover bei Prof. Krzysztof Wegrzyn. Sie erhielt Auszeichnungen bei vielen internationalen Wettbewerben, u.a. International Violin Competition in Qingdao,China, International Jeunesses Musicales Competition in Belgrad, dem Premio Trio di Trieste Kammermusikwettbewerb sowie beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb in Hannover. Im Jahr 2007 spielte sie zusammen mit dem Linos Ensemble die Uraufführung des Violinkonzerts von Alban Berg in der Bearbeitung für Kammerensemble von Andreas Tarkmann. Als Gastkonzertmeisterin spielte sie u.a. bei dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, Sinfonieorchester St. Gallen, NDR Radiophilharmonie etc. Seit 2012 ist sie Geigerin und Mitgründerin des Klavierquartetts Flex Ensemble und konzentrierte sich auf den Bereich der Kammermusik. Viele Konzerte sind vom SWR, NDR Kultur und Radio 4 live übertragen worden. 2014 hat das Klavierquartett sein CD-Debüt “The Arrival of Night” beim GENUIN Classics veröffentlicht. 2019 folgt die Einspielung „Au Suivant“ mit französischem Repertoire und 2020 dann die dritte CD Inside Eroica, beide letzteren jeweils beim Label Avi in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.
Lisa Werhahn, Violine
bewegt sich experimentierfreudig zwischen zeitgenössischer Musik und historischer Aufführungspraxis und tritt in verschiedenen Formationen auf Festivals wie der MaerzMusik Berlin, dem MDR Musiksommer und den Kunstfestspielen Herrenhausen auf. Tourneen führten sie ins europäische Ausland, sowie nach Amerika, Argentinien, Brasilien, Japan, Korea, Indien und in die Ukraine. Sie studierte bei Isabelle Faust (UdK Berlin) Benjamin Schmid (HKB Bern) und Friedemann Eichhorn (HfM Weimar ). Nach Engagements in der Sächsischen Staatskapelle Dresden (2011/12), dem Kammerorchester Basel und dem Scottish Chamber Orchestra lebt sie als freischaffende Musikerin in Bremen.
Sie war von 2015-2021 Mitglied des Streichquartetts des Ensemble KNM Berlin, das sich auf die Aufführung zeitgenössischer Werke spezialisiert hat. Mit dem KNM Quartett entstanden Rundfunkeinspielungen der Streichquartette von Marco Stroppa, Christophe Bertrand und Younghi Pagh-Paan. Seit über zehn Jahren realisiert sie im Rahmen der „experimentellen-musikvermittlung“ spartenübergreifende Projekte für Kinder und Jugendliche. Lisa Werhahn war Stipendiatin von „Concerto21“ der Alfred Töpfer Stiftung.
Egbert Hiller, Moderation
promovierte über die Musik der Zweiten Wiener Schule und arbeitet seit 1996 als freier Autor vor allem für Rundfunkanstalten, Konzerthäuser und Festivals mit den Schwerpunkten zeitgenössische Musik, frühe Moderne, Romantik und Musiktheater. Er ist Autor zahlreiche Veröffentlichungen in Fachbüchern, Programmheften, CD-Booklets und Fachzeitschriften.
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